Der aktive Manager gilt als Held der Anlagebranche, er schafft Mehrwert für den Kunden, indem er besser als die Masse agiert. Das ist die Theorie. Aber wie sieht die Realität aus?
Dr. Reiner Krieglmeier, Vorstand des Bankhauses Herzogpark hat keine Illusionen: „Theorie und Empirie zeigen, dass aktive Vermögensverwalter im Durchschnitt keinen Mehrwert generieren“, sagt er, „nach Abzug der Kosten verdienen aktive Anleger weniger als passive.“ Dieser Aspekt kommt den günstigen Bausteinen der ETFs entgegen, die nur einen Bruchteil der Gebühren eines aktiven Investmentfonds kosten. Allerdings gesteht Krieglmeier zu, dass nicht in jedem Fall die Rendite-Risiko-Bilanz zugunsten der ETFs ausfällt: „Bei globalen Emerging-Markets-Aktie sowie bei Anleiheprodukten auf Euro-Staats- und Unternehmensanleihen liegen ETFs etwas zurück.“ Thomas Wiedenmann, beim Anbieter iShares für den Vertrieb an Banken und Vermögensverwalter zuständig, ergänzt jedoch: „Es wird ständig an besseren Indizes und mehr Liquidität gearbeitet, was auch die Performance von ETFs steigern sollte.“ Krieglmeier verfolgt in der Bank Herzogparkt beim ETF-Portfolio einen Branchenansatz: „Damit können wir immer gute Branchen übergewichten, schlechtere untergewichten, und so Volatilität senken und Performance steigern.“